In Berlin in Stellung: Berliner Dienstmädchen um 1900 (abgeschlossen)

Dienstmädchen bildeten an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert eine der größten Berufsgruppen unter den erwerbstätigen Berlinerinnen. Sie arbeiteten und lebten in bürgerlichen Haushalten; seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts galt die „Dienstbotenhaltung" als Charakteristikum eines bürgerlichen Lebensstils. Die überwiegende Mehrzahl der jungen Frauen, die nach Berlin in Stellung ging, kam vom Land. In ihren Lebensgeschichten läßt sich zeigen, was „Urbanisierung" und „Industrialisierung" konkret bedeutete und welche Formen des Widerspenstigkeit die Dienstmädchen entwickelten, um sich gegen die Zumutungen ihrer „Herrschaft" zu wehren.


Das Forschungsvorhaben wurde 1989/90 von Karin Orth am Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Freien Universität Berlin durchgeführt. Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Hartmut Kaelble.

Publikation:
Karin Orth: Nur weiblichen Besuch. Dienstbotinnen in Berlin 1890-1914, Frankfurt am Main/New York 1993